Geht es darum die Qualität der Spermien zu verbessern, sollte man so schnell wie möglich damit beginnen. Die Spermien, die heute im Ejakulat eines Mannes zu finden sind, haben etwa 3 Monate gebraucht, um im Hoden des Mannes heranzureifen. Um ein verbessertes Spermiogramm zu erreichen, sollte man also mindestens 3 Monate einplanen, bis die Verbänderungen ihre volle Wirkung entfalten können. Die empfohlenen Nährstoffe im "Spermien-Power-Programm" wurden in vielen verschiedenen Studien auf ihre Wirksamkeit überprüft. Teilweise wurden positive Auswirkungen auf alle Parameter des Spermiogramms (Menge, Morphologie, Mobilität etc.) gefunden. Neben den Veränderungen des Lebensstils, liegt in der besseren Ausstattung des Körpers mit Nährstoffen eine der größten Chancen das Spermiogramm zu verbessern.
Folgende Nährstoffe haben einen Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit. Eine kurze Erklärung der Effekte der einzelnen Nährstoffe findet ihr unter der Tabelle. Wer Lust hat sich die Studien anzusehen, findet interessante Quellen am Ende des Textes.

Dies sind die wichtigsten Nahrungsergänzungen für den Mann

NährstoffDosis pro Tag
Calcium1000mg
Magnesium1000mg
Zink50mg
Folsäure400µg
Vitamin C2000mg
Vitamin D2000i.E.
Vitamin E600i.E.
Omega-3-Fischöl1500mg
Selen55µg
CoEnzym Q10100mg
L-Arginin3000mg
L-Carnitin1500mg

Weitere Vitamine und Mineralien, die über die Nahrung oder ebenfalls über eine Nahrungsergänzung sinnvoll sind.

Vitamin A 5000iE
Vitamin B12 100µg
Vitamin B6 50mg
Kupfer 2mg
Magnesium 250-500mg
Mangan 1-2mg

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Nährstoffen findet ihr hier:

Magnesium

Magnesium ist an einer Vielzahl von Prozessen im Körper beteiligt. Besonders im Hinblick auf die Energieversorgung der Zellen durch die Kraftwerke der Zellen (Mitochondrien) spielt die Versorgung mit Magnesium eine große Rolle. Spermien brauchen eine große Menge Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bei der Reifeteilung (ähnlich wie bei den Eizellen - siehe auch das Eizellen-Power-Programm). Damit die Versorgung mit ATP ohne Probleme abläuft wird ausreichend Magnesium benötigt. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass bei Männern mit einer schlechten Spermienqualität eine tägliche Gabe von 1000mg Magnesium die Spermienparameter verbessern konnte. 

Zink

Zink ist das wichtigste Mineral für die männliche Fertilität. Man findet es in hohen Konzentrationen in den Hoden und in den Spermien selbst. Eine Studie belegt, dass bei der Spermatogenese (Reifung der Spermien) der Gehalt an Zink in den Hoden steigt. Des Weiteren wurde gezeigt, dass eine Unterversorgung mit Zink zu einer schlechteren Spermienmotilität führte.
Männer mit schlechtem Spermiogramm haben geringere Konzentrationen von Zink im Seminalplasma (neben den Spermien Hauptbestandteil des Spermas). Auch wenn noch nicht alle Mechanismen untersucht sind, in denen Zink einen Einfluss auf die männliche Fertilität nimmt, geht man davon aus, dass eine gute Versorgung mit Zink ein Vorteil für die Fruchtbarkeit des Mannes darstellt.

Folsäure

Eine Studie aus dem Jahr 2002 zeigt, dass die Einnahme von 5mg Folsäure und 66mg Zink bei den Studienteilnehmern zu einer durchschnittlichen Zunahme der Spermienkonzentration von 60% führte. Eine isolierte Einnahme von Zink oder Folsäure führte nicht zu einer Verbesserung.

Calcium

Calcium spielt eine Schlüsselrolle wenn es um eine gute Spermienmotilität geht. Insbesondere im Rahmen der Befruchtung der Eizelle benötigt das Spermium Calcium um sich mit der Eizelle zu verbinden. Um die Hülle der Eizelle zu durchdringen nutzt das Spermium einen Zustand der Hyeraktivität, auch hierbei ist eine gute Ausstattung mit Calcium relevant.

Vitamin C

Vitamin C ist eines der wichtigsten Antioxidantien für den Menschen. Es wirkt durch die Neutralisation von freien Radikalen zellschützend und kann so z.B.: das genetische Material in den Spermien vor Beschädigungen bewahren. Eine 2006 veröffentlichte Studie zeigte, dass eine Nahrungsergänzung mit 1000mg Vitamin C täglich (Einnahme für 2 Monate) zu einer deutlichen Verbesserung aller Spermien-Parameter führte.

Vitamin E

Ebenso wie Vitamin C ist Vitamin E ein wichtiges Antioxidans und schützt somit sensible Zellmembranen, wie man sie beim Spermium findet. Der schützende Effekt wurde in mehreren Studien belegt. Positive Auswirkungen zeigten sich auf die Fähigkeit der Spermien eine Eizelle zu befruchten, auf die Spermienmotilität und auf den Anteil normal geformter Spermien.

Selen/Glutathion

Selen und Gluthation haben ebenfalls eine schützende, antioxidative Wirkung und werden zusammen insbesondere bei der Erstellung der Mitochondrien der Spermien benötigt (Mitochondrien versorgen die Spermien mit Energie). Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Gluthation im Körper, daher werden die Beiden hier zusammen genannt.

Vitamin D

In den männlichen Geschlechtsorganen finden sich neben Vitamin D Rezeptoren auch Enzyme, die mit der Verarbeitung von Vitamin D zusammenhängen. Daher liegt es Nahe, dass Vitamin D eine wichtige Aufgabe bei der Funktion der Geschlechtsorgane spielt. Es wurde in Studien belegt, dass Vitamin D einen Effekt auf die Herstellung von Testosteron und auf die Reifung der Spermien hat.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren spielen insbesondere beim Aufbau der Zellmembran der Spermien eine wichtige Rolle. Auch die Fähigkeit der Spermien eine Eizelle zu befruchten, wird von der ausreichenden Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren beeinflusst. In einer Studie führte eine zusätzliche Einnahme von 1000mg Omega-3-Fettsäuren zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse einer IVF Behandlung. Die Befruchtungsrate lag bei 76% im Gegensatz zu 50,6% ohne zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren. Auch die Anzahl guter Embryonen war in der Studie höher und es kam zu mehr Schwangerschaften. Als Quellen für Omega-3-Fettsäuren gibt es entweder Fisch und Algen (hier kommen insbesondere die langkettigen DHA und EPA Fettsäuren vor). In Leinöl findet man die Alpha-Linolensäure (ALA), die für den Körper als Ausgangsstoff zur Synthese von Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) dient. Es ist also auch möglich, ein Nahrungsergänzungsmittel auf pflanzlicher Basis (Leinöl) zu nehmen, die physiologische Verfügbarkeit ist hier aber nicht so gut wie beim Fischöl.

L-Carnitin

Spielt eine Rolle bei der Verarbeitung der o.g. Fettsäuren in den Mitochondrien. Es ist also entscheidend an der Erzeugung von Energie in den Spermien beteiligt. L-Carnitin hat darüberhinaus einen Effekt auf die Motilität und die Spermienkonzentration im Ejakulat.

L-Arginin

L-Arginin konnte in Studien die Anzahl der Spermien und ihre Motilität signifikant verbessern.

Coenzym Q10

Coenzym Q10 wirkt ebenfalls als Antioxidans und schützt die Zellen vor der Beschädigung durch freie Radikale. Ausserdem finden sich hohe Konzentrationen in den Mitochondrien der Spermien, wo es an der Energiegewinnung beteiligt ist.

Studien zu den einzelnen Nahrungsergänzungsmittel

Zink

Zinc levels in seminal plasma and their correlation with male infertility: A systematic review and meta-analysis
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4773819/

How Does Zinc Affect Sperm?
https://www.livestrong.com/article/489759-what-does-zinc-do-for-sperm/

Folsäure

The role of food supplements in the treatment of the infertile man
http://www.rbmojournal.com/article/S1472-6483(10)61881-0/pdf

Calcium

Sodium, Potassium, Calcium and Copper Levels in Seminal Plasma are Associated with Sperm Quality in Fertile and Infertile Men
https://www.omicsonline.org/open-access/sodium-potassium-calcium-and-copper-levels-in-seminal-plasma-are-associated-with-sperm-quality-in-fertile-and-infertile-men-2167-0501.1000141.php?aid=32136

Clinical Naturopathic Medicine
https://books.google.de/books?id=Z9cMOSbgozIC&pg=PA1331&lpg=PA1331&dq=calcium+dose+and+sperm&source=bl&ots=OtSibeFMiV&sig=11BaBhBpKT5Z769YHbMfDikG4TY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjotMjJiNXZAhUMblAKHQ0ECkk4ChDoAQhVMAU#v=onepage&q=calcium%20dose%20and%20sperm&f=false

Intracellular calcium regulation in sperm capacitation and acrosomal reaction
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0303720701007043?via%3Dihub

Vitamin C

Improvement in human semen quality after oral supplementation of vitamin C.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17004914

Vitamin E
Male Infertility: Nutritional and Environmental Considerations
https://allderm.com/media/wysiwyg/fertil_plus/Stephen_Sinclair.pdf

Vitamin D

The role of vitamin D in male fertility: A focus on the testis.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28667465

Omega-3-Fettsäuren

IVF fertilization improved when men take omega-3’s
https://www.reproductivepartners.com/blog/624/ivf-fertilization-improved-when-men-take-omega-3s.html

The role of food supplements in the treatment of the infertile man
http://www.rbmojournal.com/article/S1472-6483(10)61881-0/pdf

Omega-3s Vital for Sperm Health
https://www.livescience.com/17878-dha-vital-sperm-health.html

Dietary fatty acids affect semen quality: a review
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/andr.12024/full

Increased preconception omega-3 polyunsaturated fatty acid intake improves embryo morphology
http://www.fertstert.org/article/S0015-0282(10)02807-4/fulltext

L-Carnitin

The role of food supplements in the treatment of the infertile man
http://www.rbmojournal.com/article/S1472-6483(10)61881-0/pdf

L-Arginin

L-Arginine improves sperm quality
http://menfertility.org/improve-sperm-quality-with-arginine/#fnref-26-1

Male Infertility: Nutritional and Environmental Considerations
https://allderm.com/media/wysiwyg/fertil_plus/Stephen_Sinclair.pdf[/vc_column_text][vc_column_text]

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